Ritalin ist ein probates, aber leider immer noch umstrittenes Medikament zur Behandlung von ADS.

In der Presse oftmals verrissen als Medikament zur Ruhigstellung von schwierigen Kindern wird der Wirkstoff Methylphenidat in die Ecke der sedierenden Psychopharmaka gestellt, in die es nicht gehört. Vielmehr ist es ein Stimulanz, das lediglich auf ADSler auch eine beruhigende Wirkung ausübt und sich nicht persönlickeitsverändernd auswirkt.

Die Hauptwirkung besteht in einer Erhöhung, bzw eher Gleichrichtung der Aufmerksamkeit und der Abschwächung der Reizfilterschwäche.

Man muß sich in etwa vorstellen, das ein ADSler geistig ständig müde ist. Genau das läßt ADS-Kinder auch so reagieren, wie ein übermüdetes Kind reagiert. Unfähig vernünftig zu kommunizieren, mit unkontrollierter Bewegung und unzufrieden oder zurückgezogen in erste Träume. Nur läßt sich das Problem bei ADS nicht mit Schlafen beheben, sondern ist ständig mehr oder weniger vorhanden.

Vielleicht läßt sich mit diesem Bild auch die Wirkungsweise von Ritalin verständlich erklären. Als Stimulanz greift es genau dort an und aktiviert den Patienten und macht ihn so aufnahmefähig und wach. In vielen Fällen ist ein Verhaltenstraining oder eine Therapie erst unter Ritalin wirklich sinnvoll, da es ohne ungleich schwerer fallen würde, die Verhaltensweisen zu erlernen und anzuwenden.

Zudem wirkt Ritalin auch stimmungsaufhellend, so dass oftmals auch die Sekundärproblematik Depression ausreichend damit behandelt werden können und auf ein erträgliches Maß zurückschrauben, wobei sicherlich das zunehmende Selbstbewußtsein durch Erfolgserlebnisse auch eine große Rolle spielen.

Die häufig verbreitete Angst vor dem Suchtpotential des Ritalin ist erwiesenermaßen unbegründet, soweit das Ritalin in normalen Dosierungen verabreicht wird, wobei eine physische Abhängigkeit von vorn herein ausgeschlossen ist.

Vielmehr ist es durch mehrere Langzeitstudien erwiesen, das Ritalin das Suchtpotential heranwachsender und erwachsener ADDler verringert, da viele süchtigmachende Drogen wie Alkohol, Kokain und THC, die eine teilweise vergleichbare Wirkung auf ADDler haben, einfach ihre Anziehungkraft verlieren.